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alles was vorher war...

Mit der Schilddrüsen-OP hat es begonnen, da dachte ich noch, alles käme in Ordnung.
Dann äußerten sich diese Symptome, und da nahm der Horror seinen Anfang. Schließlich kamen immer mehr Arztbesuche zu, und auch die Krankenhäuser blieben nicht aus.

Und alles was jetzt danach kommt, das schreibe ich hier nieder, denn mir wurde gesagt, ich leide unter einer psychosomatischen Ess-Störung... die sich als reine Angststörung entpuppt hat.

Donnerstag, 9. Januar 2014

Rückfall // Tagesordnung

Ich habe ja nie behauptet, ich wäre ein Held. Ich war immer schon etwas ängstlich. In Zeiten, in denen es mir gut geht, bin ich stark. Ich habe generell einen starken Willen und weiß, was ich will und was nicht. Aber ich bin auch sehr leicht zu verunsichern, und jedes Symptom, das in irgendeinem Zusammenhang auftritt, der neu ist, wirft mich zurück. So auch gestern. Angesichts dessen, das ich am Abend/in der Nacht zuvor doch ein klein wenig zu tief ins Glas geguckt habe (und es ging mir sooo gut vorgestern!),
war es kein Wunder, das ich mich schlapp gefühlt habe. Ich hatte allerdings mehr geschlafen als die letzten beiden Male, an denen ich bis nachts um eins Rotwein getrunken hatte. Diese beiden Male kam ich auf 1,5 Stunden Schlaf insgesamt, bis dann morgens der Wecker zur Hormon-Tablette anging. Und als ich gestern aufgestanden bin, wollte ich erstmal was essen. Nicht mehr, als ich sonst morgens zu mir nehme, und ich bin dann eine Stunde später auch wieder ins Bett. Nochmal mehr als eine Stunde, die ich dann gepennt habe. Doch als ich dann gegen halb drei Mittags nochmal vom Nudelsalat gefuttert habe, ging es los. Ich hatte das Gefühl, mein Herz rast so schnell, die Brust wird hart, die Kehle schnürt sich zu... ich dachte, ich bekomme einen Herzinfarkt oder sonstwas, das mit meinem Herzen nicht stimmen könnte. Ich konnte kaum schlucken, so schnürte mir die Angst den Hals zu. Ich ging also dann ins Bett, wo ich lag und dachte, ich müsse sterben. Der Schwindel war hinter den Augen, nicht der übliche Schwankschwindel, an den ich mich mittlerweile unweigerlich habe gewöhnen müssen, sondern der Drehschwindel, der sich mir den Magen umdrehen ließ. Nicht, das mir sonderlich übel gewesen wäre, nein, aber mein Herz pochte so schnell wie sonst nie, und ich wußte nicht, was ich tun sollte... Die Angst eben, die ihre Krallen wieder in meinen Brustkorb gehackt hatte, die mich mit eisernem, unerbittlichem, bitteren Griff festhielt.
  Erst gegen Abend ging es dann. Ich bin natürlich lange im Bett gelegen, nur zwischendurch mal kurz auf, doch kaum das ich eine rauchen wollte (und mein Körper schrie förmlich nach einem Kippchen!) ging das Spielchen von vorne los. Ich kann nicht mal sagen, ob ich wirklich etwas mit dem Kreislauf hatte. Ob ich das überhaupt noch habe. Ich hege mittlerweile die Vermutung, das es alles vom Magen kommt. Der ständige Hunger, und dann die Unfähigkeit, mich mal richtig satt und voll zu essen. Manchmal bekommt mir schon das Wasser nicht so richtig, geschweige denn das Nikotin. Doch nachdem ich nun fast 3 Wochen wieder versuche, normal zu leben - so wie vor der OP eben - war ich einfach nur froh, das sich mein Kopf nicht jedesmal zusammen zieht, sobald ich etwas anderes trinke als Wasser, sobald ich mal eine rauche oder den Kopf zur Seite bewege... Da bin ich dann geschockt, wenn ich einen solchen Rückfall erlebe, und dementsprechend geht es mir dann die nächsten Tage mental erstmal nicht so dolle --- bis ich sicher sein kann, das es meinem Kreislauf gut geht. Denn davor habe ich die größte Angst... naja, und davor, das etwas mit meinem Herz nicht stimmt auch. Aber: es stimmt alles. Alle Untersuchungen - und das waren ja so einige! - waren durchweg positiv. Heißt: ich bin kerngesund, abgesehen von den Hormonen...

Seufz. Was steht jetzt die nächste Zeit so auf der Tagesordnung? Erstmal nicht unterkriegen lassen. Ich versuche es, auch wenn es mir manchmal sehr, sehr schwer fällt.

- Morgen früh habe ich den nächsten Termin bei der Therapeutin
- möchte ein Butter-Croisant mit Schokocreme versuchen
- ein Glas Cola zum Essen triken (oder nach dem Essen, geht auch); 
- möchte mal versuchen, draußen einigermaßen normal zu laufen - von der Schnelligkeit her, denn mein Gang wird noch eine ganze Weile so schwankend-unsicher sein
- will die Weihnachtsdeko wegräumen

Das wäre es erstmal, denke ich. Aber das sind Dinge, die ich auf alle Fälle am Wochenende schaffen will. Und: dann nächste Woche nochmal einen trinken. :D Ich muß es versuchen, denn vor der OP habe ich auch einfach mal zum Wochenende hin - oder eben unter der Woche, wenn es sich spontan ergeben hat! - was getrunken. Nicht die Lichter ausgeschossen, das nicht, aber betuddelt war ich. Und das hat mir gefallen. Und dahin möchte ich wieder kommen, auch wenn sich das so anhören mag, als möchte ich einfach nur wieder den Alki raushängen lassen. Ist ja nicht so. Ich muß es üben, so sieht es aus, sonst werde ich nie diese Angst verlieren können. Und das die weg muß, das steht ja mal außer Frage!

In diesem Sinne: nicht unterkriegen lassen! :O)

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