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alles was vorher war...

Mit der Schilddrüsen-OP hat es begonnen, da dachte ich noch, alles käme in Ordnung.
Dann äußerten sich diese Symptome, und da nahm der Horror seinen Anfang. Schließlich kamen immer mehr Arztbesuche zu, und auch die Krankenhäuser blieben nicht aus.

Und alles was jetzt danach kommt, das schreibe ich hier nieder, denn mir wurde gesagt, ich leide unter einer psychosomatischen Ess-Störung... die sich als reine Angststörung entpuppt hat.

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Samstag, 22. Februar 2014

Wie gehts nu' weiter?

Ich versuche, mich normal zu bewegen. Nicht so leicht. Dieses ständige Schwanken im Kopf und das seltsame Körpergefühl, das ich seit dem rapiden Gewichtsverlust spüre, machen es mir jeden Tag auf's Neue wieder schwer, mich einfach normal zu drehen, wenden, bücken, zu laufen, hinzusetzen... zu bewegen eben. Donnerstag war ich zum ersten Mal bei der Physiotherapie (endlich), aber das ist eine langwierige Angelegenheit, denn gegen den aufkommenden Schwindel (vor dem ich ja riesige Angst habe) gilt nur eines zu tun: die Bewegungen zu üben, üben, üben... nach fast einem halben Jahr, das ich nun in diesem Dilemma stecke, habe ich es nicht wirklich mehr so mit der Geduld...

Jedenfalls war ich letzte Woche zur Blutabnahme - mal wieder, klaro. Die Werte wollen regelmäßig überpfüft werden, auch wenn mein Hausarzt keine Böcke mehr darauf hat. Sorry, aber dafür ist doch er der Arzt! Also echt jetzt. Naja, ich nehme seit knapp zweieinhalb Wochen erst die 75 µg in einer Tablette - zuvor hatte ich die 75 Einheiten immer mit einer 100er Tablette dosiert, diese also dementsprechend gebrochen. Das heißt allerdings auch, das der kleinere Teil (die 25er Einheit) mal größer und mal kleiner ist, und solange die Werte nicht eingependelt sind macht das dann schon was aus. Immerhin sind es mal um die 65, dann mal wieder um die 80 µg die man sich so einwirft, wenn man die 100er in vier Teile bricht (bröselt halt)... Wie dem auch sei, gestern gabs das Ergebnis der Blutabnahme:
meine Schilddrüsen-Werte sind wie aus dem Bilderbuch! Der TSH liegt bei 1,0 (und da gehört er hin), Kalium ist bei 3,9 und Calcium bei 2,24. Optimal, besser geht's gar nicht! :O)
Aaaaber wie nun die Werte halten? Der Hausarzt meint also, ich solle jetzt erstmal bei den 75 µg bleiben. Ich persönlich bin der Meinung, ich hätte besser ein bis zwei Wochen lang mal 50 und 75 Einheiten abwechselnd nehmen sollen... Ich fürchte nämlich, da der TSH ja jetzt binnen der vergangenen 2 Wochen wieder um 3 Punkte gefallen ist, das ich nun wieder in die Überfunktion rutsche... boah. So langsam hab ich keinen Driss mehr auf den Krempel! Ich fühle mich seit einem halben Jahr schon gar nicht gut, an manchen Tagen traue ich kaum, einen Fuß vor den anderen zu setzen, so wackelig bin ich. Und dann ständig der Schwindel, der hinter den Augen lauert... ich kann das fühlen, auch wenn meine Therapeutin meint, das wäre nur eine Wahrnehmungsverschiebung... Ja ja, ist klar. Bei denen ist immer alles eine Realitätsverzerrung, was man nicht erklären kann. Das diese komischen Gefühle und Symptome allerdings ganz einfach mit der Schilddrüse zusammenhängen (und das ist so, ich weiß es), das will keiner wahrhaben.

Wie dem auch sei. Ich versuche, den Affen zu ignorieren, bis ich ihn endlich ganz verscheuchen kann. Soll doch hingehen wo der Pfeffer wächst, der blöde Affe! Dennoch bleibt die Angst, das ich nun wieder in die Überfunktion gerate und wieder nicht voran komme... ich bin so froh, wenn das endlich mal überstanden ist und die Werte stabil sind!

In diesem Sinne... !

Donnerstag, 6. Februar 2014

neue Werte...

Am Montag ging es zum Endokrinologen - soll ja ein echter Fachmann sein, jedenfalls was die Hormone betrifft. Meine erste Begegnung mit ihm war nicht so erklecklich, ich empfand den Arzt (Professor Doktor Doktor!) unsympathisch und unzugänglich. Er arbeitete damals nur seine Fragen ab, ohne mir auch nur einmal richtig zuzuhören... Nicht so wirklich meine Vorstellung von einem guten Arzt, dem ich mein Vertrauen schenken kann. Wie dem auch sein, mein 2. Besuch bei dem Prof verlief ebbes besser, wenn auch diesmal nicht befriedigend. Zum Ende der Konsultation wurde mir noch Blut abgenommen, um die SD-Werte zu überprüfen. Der Professor konnte sich nicht erklären, warum mein TSH in den letzten Monaten ständig so rapide gestiegen bzw. gesunken ist, und das allein aufgrund leichter Erhöhungen/Reduzierungen der Tabletten-Dosis.
Nach der Blutabnahme fragte ich nach, ob denn auch die Kalium/Calcium-Werte genommen würden, und da meine der Prof doch tatsächlich:

Dienstag, 28. Januar 2014

von Schmerzen und Flashs

Mag sein, das es Leute gibt, die sich über Flashs freuen oder gar sie genießen können. Rausch, ja, also früher (=vor der OP), wenn ich mir einen gekippt habe, ganz gepflegt mal beim Doktor (Who) und seinen intergalaktischen Abenteuern einen ColaWein oder gar ColaWhisky getrunken - lecker! Da konnte ich es kaum erwarten, bis ich einen Rausch bekomme, auch wenn es nur ein gaaaanz winzig kleiner ist (auch bekannt unter dem Namen "betuddelt"). Oder wenn mein Liebling und ich gedartet haben - dann nen schicken Rocksender eingeschaltet, ColaBierchen, zisch, Rausch, Spaß = genial! Kam ja alles auch nicht jeden Tag vor, und dann ist das in Ordnung, wenn man sich mal einen einschenkt.
Aber diese Flashs, die ich zur Zeit bekomme - naja, ob die jetzt wirklich nur vom Rauchen kommen, wage ich mittlerweile zu bezweifeln. Ich habe mehr und mehr das Gefühl, das das alles wieder maginal gesteuert wird. Heißt: die Hormone, die vom Magen ausgestoßen werden (und das ja vermehrt zur Zeit, weil alles drunter und drüber geht) suggerieren diesen Flash. Der Magen will immerzu fressen, ich aber nicht. Ich habe einfach oft das Gefühl,

Sonntag, 26. Januar 2014

der Magen und das Nikotin...

Es war einmal ein Magen, der wollte den ganzen Tag zu Essen haben. Die Frau, zu der der Magen gehörte, wurde wirr mit der Zeit vor lauter Gedanken darum, was man dem Magen immer zu Essen geben könne. Morgens bekam er Rosinenbrot mit Käse und Malzbrot mit Gurke und Käse, bisweilen auch mal Toast und im Anschluss eine Banane. Doch kaum sagte er der Frau, er sei satt, begehrte es ihn nach spätestens einer Stunde erneut nach etwas Essbarem. Und so zog sich das Spielchen den ganzen Tag, Nachmittag, Abend und auch die Nacht hindurch hin. Natürlich gab die Frau ihm nachts nichts mehr zu Futtern, und dementsprechend ungeduldigt wurde es, wenn es gegen Morgen ging und das Frühstück anstand. Darauf stürzte der Magen sich mit Wohlgefallen - und manchmal auch mit Missmut, denn vor lauter Müdigkeit die noch im Kopf saß, wollte alles nicht so, wie Magen wollte. Dennoch aß er sich satt, doch dieses Gefühl hielt er nie lange, das machte ihm keinen Spaß. Er wollte essen, essen, essen...

Tja, so stehts um meinen Magen. Konditionierung bringt irgendwie nichts, vor allem nicht seit ich die 75 µg L-Thyroxin nehme. Gut, erst seit einigen Tagen, doch meinem Kreislauf gehts nicht besser - im Gegenteil, der spinnt nämlich wieder - und der Schwindel (Drehschwindel)

Samstag, 25. Januar 2014

"Angst essen Seele auf"

Auch wenn meine Situation so gar nichts mit dem zu tun hat, um was es in dem traurig-schönen Film von Rainer Werner Fassbinder (1974) geht, so trifft der Titel doch den Nagel auf den Kopf. Am Dienstag habe ich erfahren, das mein TSH-Wert bei 12,8 liegt - bei der letzten Blutabnahme lag er bei 12,9, nachdem ich gerade knapp eineinhalb Wochen die 50 µg L-Thyroxin eingenommen hatte. Ich hatte dieser Tage noch gesagt, das ich mich seltsam fühle und das ich spüren könne, das etwas mit dem Wert nicht stimme. Stagnierung eben. Wenn dieser Wert sich nicht dem Normalbereich nähert, dann wird sich mein Körpergefühl nicht ändern/bessern. Andererseits war es ein Zeichen, das ich den Wert (egal in welchem Bereich er sich bewegt) halten kann, wenn ich mich weiterhin so ernähre und verhalte, wie ich es momentan tue. Aber: das ist nicht das Leben, das ich so geführt habe und auch nicht führen will - nicht dauerhaft! Dieses elende Frühaufstehen - ich bin immer eine Nachteule gewesen, das kann ich in den letzten fast 5 Monaten nun schon komplett vergessen. Und seit einigen Tagen geht es gegen 17 Uhr Nachmittags schon los, das mir schindelig wird, ich mich nicht mehr gerade halten kann, mir alles vor den Augen verschwimmt und ich das Gefühl habe, mein Kopf "bleibt stehen", verkrampft. Mich reißt es um, seit 3 Tagen nun. Seit ich die 75 µg nehme, die mein Hausarzt meinte mir verordnen zu müssen. Ist natürlich auch besser, ich selber wollte das so. Allerdings wollte ich eine Steigerung von 12,5 µg, damit es eben nicht so heftig wird mit der Angleichung - denn das Spielchen hatten wir schon sooo oft in den vergangenen Monaten.
 Die Angst hat also ihre kalten, stählernen Klauen wieder um mein Herz gekrallt, und es gibt kein Entrinnen. Ich komme nicht raus, nicht drüber hinweg über dieses Gefühl des Todes. Alle Ärzte sagten/sagen mir, das das alles vorbei geht, das ich daran nicht sterben werde (Gelächter im Kopf), das ich über dieses Angstgefühl hinweggehen muß... Aber wenn ich dann alleine hier zu Hause bin - oftmals jetzt seit einer Woche wieder dann ständig im Bett, weil ich mich total aus der Reihe fühle - dann liege ich rum, kann keine Ruhe finden, bin aufgewühlt und voll von Angst. Und dann fühle ich, wie die Angst meine Seele frißt, Stückchen für Stückchen, läßt sie sich jeden kleinen Happs genüsslich schmecken.




Mittwoch, 15. Januar 2014

die Symptome...

... der Panik


Ich gestehe, das ich es nicht verstehen kann. Meine Panikattacken scheinen vom Magen aus initiiert zu sein. Mir hatte ein Arzt mal gesagt (bei einem meiner zahlreichen Krankenhausaufenthalte der vergangenen Monate), das bei Frauen unter dem Kinn und am Mageneingang (natürlich nicht genau da, aber in der Gegend) die Ballungszentren der Hormonproduktion sitzen. Dies bedeutet, werden Hormone ausgestoßen, kann es bei extremen Unter- bzw. Überfunktionen zu einem Erstickungsgefühl kommen bzw. der Magen schmerzen. Die Hormone beherrschen und steuern unseren Körper... Algengrütze das, ehrlich!

Was sind die Symptome der Panik?

- Schmerzen in der Brust (Ziepen, Ziehen, Druckschmerz... das zum Gedanken führen kann "ich bekomme einen Herzinfarkt");
- Beklemmungen in der Brust ("Brustkorb fühlt sich wie Stein an");
- Zittern (innerliches Flattern, für das Gegenüber äußerlich nicht sichtbar!);
- Schweißausbrüche;
- Kälteempfindlichkeit/Hitzewallung;
- Nacken-/Schultermuskulatur zieht sich aufgrund der Anspannung zusammen; die Folge sind Kopfschmerzen bzw. das Gefühl, das der Kopf "verkrampft";
- Schwindel;
- Atemnot (aufgrund von Hyperventilation, heißt: man atmet zu schnell ein und aus);
- Flimmern vor den Augen;

Was nun dagegen tun?
-> Meine Therapeutin - wie auch Ralfi, weia, der sagt mir das nämlich seit 4 Monaten nun - meint, ich solle einfach sitzen bleiben, wenn eine solche Panikattacke auftritt. Diese Attacken dauern im Schnitt 25 Minuten, in dieser Zeit wird im Körper Adrenalin ausgestoßen, das einen ursprünglich wach halten soll. Nach ca. 25 Minuten wird die Adrenalin-Produktion eingestellt und der Körper kommt zur Ruhe. Die Folge von einer solchen Attacke ist Müdigkeit, Schlappheit, man meint, sich nicht mehr auf den Beinen halten zu können.

Was soll man machen, wenn die Panik zuschlägt? 
-> Ganz wichtig: ruhig atmen. Sich sagen: es ist nur die Angst, die mich überfällt. Nichts kann passieren. Nichts wird passieren. Ich selber rate mir, mich hinzulegen, aber wie gesagt, an sich raten Experten, das man einfach ruhig sitzen soll, atmen und versuchen, die Panik nicht die Kontrolle gewinnen zu lassen.

Das ist schwer, sehr, sehr, sehr schwer. Gestern Abend, fast um die selbe Uhrzeit wie heute, hatte ich eine solche Attacke auch schon. Und zwar - wieder - beim Essen. Ich dachte im ersten Moment, das nun wieder alles von vorne losgeht, das ganze Disaster. Ich konnte kaum atmen, mein Kopf zog sich zusammen, ich hatte Angst vor jedem Schritt, den ich Richtung Bett machte, hatte einfach Angst, das ich sterbe, solche Schmerzen machten sich in mir breit.
 Und diese Gedanken sind normal - das habe ich nun mehrfach schon gelesen. Menschen, die unter solch furchtbaren Panikschüben leiden, oftmals mehrmals täglich... ich weiß nicht, wie man das durchstehen soll, sich jedesmal selber zu beruhigen! Ich habe vorhin zu meinem Schatz gesagt: "Und wenn mir einer 1.000 Mal erzählt, das nichts passieren kann, ich fühle es anders, und das jedesmal wenn eine solche Attacke mich überfällt!"
  Aber es ist wahr: man darf sich nicht reinsteigern in diese Angstzustände. Je mehr man sich selber einredet, das doch etwas passieren kann, desto stärker dringen diese fehlgeleiteten Worte ins Unterbewußtsein - und dieses agiert wie ein Schwamm: es saugt alles auf, das Positive wie auch das Negative. Das kann dazu führen, das tatsächlich etwas geschieht, denn das Unterbewußtsein lenkt unseren Körper, auch wenn wir meinen, dies bewußt kontrollieren zu können. Ist nicht so. Also aufgepaßt, was man dem Unterbewußtsein so alles für einen Stuss einredet, das kann nach hinten losgehen!

In diesem Sinne: keine Panik!

Montag, 13. Januar 2014

Überanstrengung oder doch wieder ...

... nur die Angst?


Eben habe ich mein Abendessen beendet - ein Teller Grünkerncreme-Supp. Eine Dreiviertelstunde zuvor hatte ich mir ein Toast mit Frischkäse einverleibt --- und fühlte mich plötzlich irgendwie komisch. Komisch - ja, das ist ein mittlerweile allzu vertrautes Wort, das für all das steht, das in diesen Momenten in mir vorgeht und das ich, so sehr ich es auch versuche, nicht klar definieren kann.
 Ralf ist heute ständig draußen unterwegs gewesen - wie auch jetzt, so gegen viertel vor acht abends. Ich habe allerlei Zeugs gemacht: sei es gedaddelt (weniger); an dem Dropdown-Menü gewerkelt, das ich hier einbauen möchte; dann war ich heute morgen beim Hausarzt um den Konsiliarbericht abzugeben, den er für die Therapeutin ausfüllen soll (und dort bin ich alleine hingelaufen während Ralfi hier auf mich gewartet hat!); habe gespült und ... ja, keine Ahnung, war irgendwie ständig beschäftigt. Mußte auch ständig aufstehen heute und mich hin- und herdrehen. Mir ist zum ersten Mal bewußt geworden, wie oft man am Tag den Kopf nach unten senkt bzw. nach unten schaut, wie oft man den Kopf nach links oder rechts drehen muß... schrecklich! Ich komme mir heute extrem wie auf einem Schiff vor, wanke vor und zurück, mein Kopf scheint

Donnerstag, 9. Januar 2014

Rückfall // Tagesordnung

Ich habe ja nie behauptet, ich wäre ein Held. Ich war immer schon etwas ängstlich. In Zeiten, in denen es mir gut geht, bin ich stark. Ich habe generell einen starken Willen und weiß, was ich will und was nicht. Aber ich bin auch sehr leicht zu verunsichern, und jedes Symptom, das in irgendeinem Zusammenhang auftritt, der neu ist, wirft mich zurück. So auch gestern. Angesichts dessen, das ich am Abend/in der Nacht zuvor doch ein klein wenig zu tief ins Glas geguckt habe (und es ging mir sooo gut vorgestern!),

Dienstag, 7. Januar 2014

voll des Lobes... ?!

Heute habe ich viel gemacht - oder ich sag mal so: viel erreicht, das ich mir vorgenommen hatte für irgendwann, für die Tage, für die kommende Zeit. Ich will nichts überstürzen, und doch genau das. Ich kenne oft die Grenze nicht zwischen "etwas tun" und "zu viel tun". Übung oder Überanstrengung, da fehlt mir so der kleine Ticken, der mich dann abhält, mich zu sehr zu belasten nach all den Monaten, in denen ich meinen Körper heruntergewirtschaftet habe. Das mein TSH-Wert um 3 Punkte gefallen ist, nun ja, das ist an sich keine große Sache, für mich war es eine durchaus positive Nachricht, die mich endlich wieder daran glauben läßt, das ich auf dem richtigen Weg bin. Euphorie? Nein, die habe ich mir - fast jedenfalls - vollständig abgewöhnt.
   Ich trinke mir ein Cola-Rotweinchen, rauche und habe gut gegessen heute. Am Abend kam mein Liebling auf die wunderbare Idee, ein Gemüseomelett zu machen. Italienisches TK-Gemüse (boah, und das ist wirklich lecker, dieses Aldi-Gemüse im Beutel, einfach total... aaaahhh!) in fluffiges Ei gehüllt, knackig, saftig, schmackhaft. Zuerst, als ich die Hingabe sah, mit der er - und das mit Leichtigkeit, denn Kochen ist nach der Rockmusik doch seine größte Leidenschaft - da dachte ich: "Das schaff ich nicht!" Doch er meinte lässig: "Doch, das schaffst du schon, ist ja nur ein Baby-Omelett!" Statt die Angst sich in meinem Kopf breitmachen zu lassen, rauchte ich eine, neben dem Herd sitzend - och Mönsch, auf 'nem Stuhl natürlich, net uff'm Boddem! - und atmete tief den aromatischen Duft des Gemüses ein.
Als dann das Essen auf dem Tisch stand, da hab ich dann zugeschlagen - und tatsächlich das ganze "Baby"-Omelett verdrückt. Und das, obwohl ich gar nicht daran geglaubt hatte, das ich das noch schaffen kann...

Nur ein Beispiel. Gut, der O-Saft hat nicht so ganz gewollt wie ich. Ich habe leichte Kopfschmerzen davon bekommen und mir dann bei der Hälfte des Glases gedacht, das ich das dann eben heute noch lasse. Und nun... jetzt sitze ich nach 23 Uhr noch hier am PC und tippe. Und das, obwohl ich so viel getippt habe heute, obwohl ich meinen Körper einigen (Str)Ess-Tests unterzogen habe, obwohl ich dann auch nochmal über eine halbe Stunde draußen war und im rewe noch das Gefühl hatte, das ich umkippe.
Ich habe einen wundervollen Film geschaut ("Eve und der letzte Gentleman", diesen Film liebe ich so sehr) - und das am Stück, ohne einmal nur Angst zu haben, das ich es nicht packe, das mein Kreislauf runtersackt oder sonstwas... Ich habe da heute eine Art athletische Höchstleistung hingelegt - auch wenn manch einer lachen mag, auch wenn viele das alles gar nicht nachvollziehen oder verstehen können... ebensowenig ich selber, und doch muß ich gestehen, das ich mich heute immer mal wieder gelobt habe. Ich habe solch komische Gefühle noch nie mir selber gegenüber empfunden - dieses eigene Unverständnis, und dann andererseits den Versuch, mich selber nicht nur zu motivieren, sondern zu loben für etwas, das für einen "normalen" Menschen im Alltag so selbsverständlich ist. Alles ist paradox und manchmal auch absurd, abstrus und verzerrt, und doch lerne ich allmählich, das dies nun erstmal mein "normales" Leben ist, mein "normales" Gefühl.

Ich will mich nicht wirklich daran gewöhnen, das birgt mir zu viel Gefahren, aber eine gewisse Akzeptanz muß ich eingehen, denn sonst schmeiße ich mir selber nur noch mehr Steine in den Weg --- und die bin ich ja nun dabei, so langsam zu beseitigen. Ich hoffe, das wird keine Sisyphos-Aufgabe. ;)

In diesem Sinne: aufi gehts, denn Aufwind kommt! :O)

Donnerstag, 2. Januar 2014

nach außen, nicht nach innen sehen

Ein Tipp meiner Therapeutin war, das ich nach außen sehen soll, nicht nach innen. Will heißen: ich soll - vornehmlich beim Essen, denn darauf bezieht sich ja nun erstmal die akute Problematik - nach außen schauen. Sei es Tivi gucken beim Essen, mich unterhalten, aus dem Fenster sehen... das "nach außen" ist - wie auch das "nach innen" - also im doppeldeutigen Sinne zu nehmen. Ein Mal wortwörtlich nach außen sehen, nach draußen, mich ablenken. Und andererseits mich abwenden vom Inneren, von den Symptomen die auftreten, sobald ich einen Happen in den Mund nehme.
Nach innen sehen soll ich an sich gar nicht mehr wirklich, sagt sie, damit ich all das mal beiseite schieben kann, was mich in den letzten (nun schon 4!) Monaten so kirre gemacht hat - bzw. noch immer kirre macht, nur nicht mehr ganz so extrem wie zuvor.

Nun ja, ich gebe mein Bestes.