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alles was vorher war...

Mit der Schilddrüsen-OP hat es begonnen, da dachte ich noch, alles käme in Ordnung.
Dann äußerten sich diese Symptome, und da nahm der Horror seinen Anfang. Schließlich kamen immer mehr Arztbesuche zu, und auch die Krankenhäuser blieben nicht aus.

Und alles was jetzt danach kommt, das schreibe ich hier nieder, denn mir wurde gesagt, ich leide unter einer psychosomatischen Ess-Störung... die sich als reine Angststörung entpuppt hat.

Sonntag, 24. November 2013

wenn ich mir was wünschen dürfte...

... was das wohl wäre? Man kennt ja altbekannterweise die Option, sich besser nichts zu wünschen, denn der Wunsch könnte ja in Erfüllung gehen. Doch ich habe einige Wünsche, oder nennen wir es lieber Sehnsüchte, die mich allerdings nicht aufrecht halten, wie sie sollten - so, das ich um ihretwillen weitermache - sondern die mich auf ihre Art und Weise verletzen.

1. ich möchte wieder normal essen können, ohne Schmerzen;
2. ich möchte befreit sein von der Angst und Hemmung in meinem Kopf;
3. ich möchte abends im Schneidersitz auf dem Sofa sitzen können, ohne Magenschmerzen und Kreislaufprobleme;
4. ich möchte mein Leben, wie es vor der OP war, zurück haben, damit ich endlich an all dem arbeiten kann, das ich in Angriff nehmen wollte (nach der OP, was mir ja jetzt verwehrt wird);
5. ich möchte endlich zu Kraft kommen, damit ich meinen geliebten Ralf nicht weiter in die Sorgen treibe und endlich wieder fähig bin, ihn zu unterstützen und ihm Kraft zu spenden;
6. ich möchte einen Arzt haben, der meine Sorgen und Ängste ernst nimmt und mir endlich mal einfach zuhört, um das komplette Ganze zu erfassen - und endlich erkennt, das ich nur teilweise einen psychischen Knacks habe, der Rest nämlich auf tatsächlichen körperlichen Problemen beruht (da es so ja begonnen hat: erst hat der Körper gelitten, und viele Wochen später wurde mir gesagt, ich hätte ein psychisches Problem);
7. etwas anderes trinken können als Wasser, z. B. Tee oder mal eine Zitronenlimo oder Cola, ohne das mir der Kreislauf wegsackt;

Ich denke, das war es wohl. Alles andere, das ist wohl zweitrangig. Frei atmen können, das wäre schön, endlich diesen Zwang loswerden, der sich nur noch ums Essen dreht, darum, Nahrung zu sich zu nehmen, um den Körper aufzubauen. Genug zu trinken (was ich jetzt eine Woche lang nicht getan habe, denn auch da haben die Ärzte mich ganz dusselig gequatscht), ohne darüber nachdenken zu müssen, ob ich nun ein Glas mehr oder ein Glas weniger Wasser getrunken habe. Das gehört alles noch zur 'Normalität', denn ein gesunder Mensch muß nicht darüber nachdenken, ob er nun 2 Liter oder 2,5 Liter Wasser getrunken hat. Und muß nicht nachdenken, ob er auf dem Sofa mal ein Stück Pizza zum Abendfilm ißt oder Chips, oder ob er sich lieber genüsslich einen Quark reinzieht.
Ich schon, ich muß über all das nachdenken, und das belastet mich sehr. Kaum setze ich mich auf's Sofa, ganz normal und mit dem Rücken angelehnt, spüre ich, wie sich der Magen verkrampt, schmerzt und mir der Kreislauf wegsackt. Mir wird schwindelig. Ach komm, das sind doch keine psychischen Symptome! Wieso und wann sollte ich eine Angst entwickelt haben, eine Panik, mich mal aufs Sofa zu hocken? Das ist lächerlich, liebe Ärzte!

... ich schweife ab. Für den Moment soll es das gewesen sein. Normalität, das ist wohl das Zauberwort, das wünsche ich mir. Ich möchte so sein, wie ich vor der vermaledeiten OP war. Frei, gelöst, locker, ein Kopfmensch zwar, aber glücklich.

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