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alles was vorher war...

Mit der Schilddrüsen-OP hat es begonnen, da dachte ich noch, alles käme in Ordnung.
Dann äußerten sich diese Symptome, und da nahm der Horror seinen Anfang. Schließlich kamen immer mehr Arztbesuche zu, und auch die Krankenhäuser blieben nicht aus.

Und alles was jetzt danach kommt, das schreibe ich hier nieder, denn mir wurde gesagt, ich leide unter einer psychosomatischen Ess-Störung... die sich als reine Angststörung entpuppt hat.

Dienstag, 17. Dezember 2013

wieder Daheim und doch nicht da

Zwei Mal war ich nun in den vergangenen 2,5 Wochen im Krankenhaus - und beide Male im gleichen. Beim ersten Mal ging es um meinen Magen. Ihr wißt, ich kann nicht essen. Und der Schmerz in der Speiseröhre/Magengegend, der Druck und die damit verbundene Ess-Angst sind so schlimm gewesen an diesem Tag, meinem Kreislauf ging es so schlecht, das ich nur den Gang in die Klinik als Ausweg sah. Um es kurz zu machen: ich kam auf die Innere, auf der man dann 3 Tage brauchte, um mir mal zuzuhören. Alle dort meinten, ich sei wegen Schluckbeschwerden dort - oh Mann, ehrlich! Die haben die Ohren auch nur als Griffe
zum Wegschmeißen am Kopp... Erst einen Tag, also am 3. meines Aufenthalts, hörte endlich der zuständige Fachidiot mal zu, und er bekam einen knallroten Kopf, als ich ihm deutlich sagte, das ich wegen der Magenschmerzen und damit verbundenen Ess-Störung dort sei.
Kurz und schmerzhaft: ich hatte erneut (binnen von 4 Wochen dann also die 2.) Magenspiegelung, bei der nur rauskam, das mein Mageneingang (der Pförtner) einen kleinen Riss hat, und somit der Reflux einsetzt, vornehmlich im Liegen. Heißt: Sodbrennen. Super, nix Neues also von dieser Front. Okay. Mit Magentabletten wurde ich dann am 4. Tag heim geschickt, fühlte mich erstickt und allein gelassen, hilflos vor Wut, Trauer und Schmerz (körperlich wie seelisch).

Letzte Woche Samstag dann Folgendes:
Ich hatte, wie beim letzten Krankenhausaufenthalt gehießen, die Tabletten (Esomeprazol) täglich eingenommen. Von Freitag auf Samstag nacht dann, nachdem ich gut eineinhalb Stunden am Stück geschlafen hatte (und auf mehr am Stück komme ich seit Monaten nicht mehr), weckte mich ein dringendes Bedürfnis. Als ich die Augen öffnete der Schock: ich schielte! Jedenfalls sah ich Doppelbilder. Ob ich wirklich schielte, kann ich nicht sagen, das kann man wirklich schlecht im Spiegel sehen... Wie dem auch sei, das Spielchen ging zwo mal in der Nacht, beide Male nachdem ich geschlafen hatte. Den Rest der Nacht hielt ich mich zwanghaft wach, alle 2-4 Minuten öffnete ich die Augen, damit ich bloß nicht einschlafen möge. Das ging bis in den Morgen, an dem ich dann versuchte, einen Augenarzt mit Wochenenddienst auszumachen. Ha! Gibt es hier in der Stadt nicht mehr. Klasse. Ralf war ebenfalls nicht begeistert. Nachdem wir bis knapp halb zehn Uhr dann versucht hatten, jemanden zu finden, der Augennotdienst schiebt, hieß es erneut: Krankenhaus. Dort ging es relativ schnell: mein Fall schien die diensthabende Neurologin vorrangig zu interessieren, und so war schon bei der Anmeldung klar: ich muß bleiben.

In den 6 Tagen meines Aufenthalts wurde so einiges an neurologischen Untersuchungen gemacht: EEG (endlich, denn darauf hatte ich seit 2,5 Monaten schon gewartet, nachdem sich die ersten Krampfanfälle gezeigt hatten), Doppler, neuro-psychologische Konzentrationstests, Augentests, MRT (das ich erst beim 2. Anlauf nach Gabe von Valium schaffte) und weiß der Geier was noch alles. Ich bekam auch weiterhin den Magenschutz, ohne den ja selbst 2-3 Häppchen essen nicht möglich war all die Monate... und das Ende vom Lied? Neurologisch bin ich tiptop in Ordnung, alles super, kerngesund. Ja, darüber freue ich mich wirklich, denn ich hatte furchtbare Angst, das meine Nerven mittlerweile Schaden genommen haben. Dem ist nicht so. Konzentration ist zwar gut laut der Tests, aber ich soll mit der Therapeutin an meiner Belastbarkeit arbeiten. Habe ich eh vor... wie dem auch sei, was war denn nun der Grund für die Doppelbilder? Vermutlich, so sagt man, der Kalium-Mangel. Ich habe einen Kalium-Wert von ca. 2.0 gehabt, als ich mich am Samstag Morgen in die Klinik begeben hatte. Die junge Neurologin - und ich möchte hier anmerken: die erste Ärztin in den vergangenen Monaten, die die Sache wirklich ernst genommen und sich richtig verausgabt hat, den Grund meines elendiglichen Zustandes herauszufinden! - hat nicht locker gelassen und brachte meinen Wert binnen einiger Tage auf 4.0, wo er im Normalbereich liegt.
Und nun, was soll ich tun? fragte ich dann, denn ich habe - könnt ihr euch denken - furchtbare Angst, das ich wieder so schrecklich abstürzen werde. "Essen, essen, essen," war ihre Antwort. Und damit habe ich im Krankenhaus auch begonnen. Schnell, leider, schnell essen. So richtig schnell kauen, runterschlucken, damit auch der Magen was zu tun hat. Entspannen und genießen ist (noch) nicht. Aber ich war sehr stolz auf mich: ich schaffte morgens ein halbes Körnerbrot, mittags einige Happen Mittagessen, und abends dann schon ein 3/4 Brot mit Käse. Und so ging es täglich weiter.

Und jetzt, wo ich zu Hause bin? Ich versuche es weiter mit dem Essen! Es fällt mir nicht leicht. Die Angst sitzt mir im Nacken - und im Magen, glaube ich. Ständig zudem noch der Schwindel - mal dreht sich alles im Kopf, meistens schwankt es. Der TSH-Wert war vor einer Woche auf 0,94 - und das, liebe Leute, ist ein toller Erfolg! Denn endlich scheint er sich in den Normalbereich zu bewegen... vielleicht sind die 25 µg doch genau die Dosis, die ich nun brauche...

Ich sage abschließend, das ich mich allerdings nicht so wirklich 'da' fühle. Ich komme mir immer noch so vor, als beobachte ich das alles von woanders. Ich bin daheim, irgendwie, und irgendwie aber auch nicht... weil ich nicht ich selbst bin, nicht so wie es jetzt läuft.

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